Die Auswanderer reisten entweder alleine, mit der Familie oder mit Freunden und Bekannten. Die Auswanderung wurde i. d. R. von regionalen Auswanderungsagenten im Auftrag einer Schifffahrtsgesellschaft organisiert. Deshalb waren die Passagiere auf dem Schiff oft auch aus der gleichen Region. Etwa 60% der Auswanderer im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach hatten keine offizielle Reiselegitimation. Sie wanderten sozusagen illegal aus und sind nirgends offiziell registriert worden. Durch lokale Orts- und Namenskenntnisse lassen sich auch diese illegalen Auswanderer anhand der Schiffslisten bestimmen. Das gilt auch für Auswanderer, deren Herkunft in den Schiffslisten mit Germany angegeben wurde. Und genau hier setzt die Datenbank an.

Typische Familiennamen der Region Süd- und West-Thüringen werden mit den Namen in den Schiffslisten verglichen. Auf diese Weise können andere, bisher noch nicht bekannte Auswanderer, identifiziert werden. Was die Auswanderer Datenbank GDL von herkömmlichen Datenbanken unterscheidet, ist die Tatsache, dass die Funde in den Schiffslisten und Volkszählungen mit den lokalen Kirchenbüchern verglichen werden. Auf diese Weise kann man den genauen Geburtsort, das Geburts- und Taufdatum, die Namen der Eltern und Paten sowie andere relevante Fakten ermitteln.

Für die Lokalisierung der Auswanderer werden die Ergebnisse mehrerer historischer Quellen genutzt. Dies können neben den Schiffslisten und Kirchenbüchern auch historische Zeitungen, Ortschroniken oder alte Briefe sein. Die Funde werden mehrfach auf ihre Richtigkeit geprüft. Eine Fehlerquote bei der Orts- und Personenbestimmung kann dennoch nicht immer ausgeschlossen werden.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man meine ausgewanderten Vorfahren in der Datenbank finden kann?

In der stetig wachsenden Datenbank sind derzeit etwa 13.000 Auswanderer registriert. Je Auswanderer sind 10-20 Datensätze angelegt. Je mehr Auswanderer und Datensätze die Datenbank enthält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Auswanderer zu finden.
Die Kirchenbücher sind die wichtigste und entscheidende Quelle zur Bestimmung der Herkunft der Auswanderer. Einträge zur Geburt oder Eheschließung von Personen werden in der Datenbank mit einem speziellen Code registriert. Dieser beinhaltet neben der Art des Eintrages, das Jahr des Ereignisses sowie die laufende Nummer im entsprechenden Kirchenbuch. Diesen Code kann man hier kostenpflichtig erfragen bzw. eine Rechercheanfrage tätigen.